Chronik
Unser Vorort Dellbrück, damals waren es die Orte Thurn, Strunden, Hagedorn und Dellbrück, erlebte im Jahr 1900 einen regelrechten Vereinsgründungsboom. So entstanden eine Reihe Vereine, wie die landwirtschaftlichen Vereine, Krieger- und Landwehrvereine, Theatervereine wie die „Deutsche Eiche", Gesangvereine, wie der MGV Liederkranz, der Thurnverein, Handwerkervereine und Karnevalsgesellschaften, um nur die bekanntesten zu nennen.
Am 22. Januar 1900 berichtete der Immobilienhändler und Thurner-Hof-Besitzer Karl Krein in einer Zeitungsnotiz, anläßlich der Geburtstagsfeier seiner Majestät des Kaisers am 25. Januar 1900 im Lokal des Herrn Jakob Neu zu Orth, sei der Bürgerverein Thurn - Strunden - Dellbrück gegründet worden. Dabei legte Karl Krein der Versammlung in einer längeren Rede die Notwendigkeit eines solchen Vereins auseinander. Er bat besonders die Bewohner von Orth und Hagedorn demselben beizutreten, da diese Ortschaften weder einen Schul- noch Kirchweg hätten. Gleichzeitig lud er die Versammlung zu der am Montag, dem 30. Januar 1900, im Lokale des Herrn Diefenbach zu Dellbrück, stattfindenden außerordentlichen Generalversammlung des Bürgervereins ein.
Männer der ersten Stunde waren unter anderen der Futtermittelhersteller Emil Chur, der Gastwirt Diefenbach, Baurat Marks, Fabrikant Möhl, Fabrikant Pering, Bauunternehmer Strünker, Presbyter Trümmler, Fabrikant Dr. Weyer und Gastwirt Heinrich Odenthal. Im Bericht der ersten Generalversammlung wurde festgehalten: „Der Verein habe sich zur Aufgabe gemacht, die Interessen der Gemeinde nach allen Richtungen zu wahren und zu fördern". Zu den monatlichen Versammlungen wurde durch Zeitungsanzeigen eingeladen. Ein weiterer Schwerpunkt war die Verschönerung unseres Ortes. Viele Stadtbewohner suchten sich am Wochenende bei Spaziergängen in der „ozonreichen und reinen Waldluft" und den vortrefflichen Restaurants zu erholen.